- Veblen
- Veblen['veblən],1) Oswald, amerikanischer Mathematiker, * Decorah (Iowa) 24. 6. 1880, ✝ Brooklin (Me.) 10. 8. 1960; ab 1910 Professor an der Princeton University; arbeitete 1929-32 in Oxford und Oslo und war danach Professor am Institute for Advanced Study in Princeton (N. J.). Veblen leistete bedeutende Beiträge zu den Grundlagen der Geometrie, zur projektiven Geometrie, Topologie und Differenzialgeometrie. Insbesondere prägte er neben É. Cartan den Begriff des Vektorraumbündels, verallgemeinerte 1928 das Erlanger Programm und lieferte 1930-33 mit seinen Betrachtungen zur Relativitätstheorie wichtige Beiträge zu einer einheitlichen Feldtheorie der relativistischen Physik.Werke: Projective geometry, 2 Bände (1910-18, mit J. W. Young); Analysis situs (1922); The foundations of differential geometry (1932, mit J. H. C. Whitehead).2) Thorstein Bunde, amerikanischer Volkswirtschaftler und Sozialphilosoph, * Cato (County Manitowoc, Wisconsin) 30. 7. 1857, ✝ Palo Alto (Calif.) 3. 8. 1929; lehrte u. a. an der Universität von Missouri (1911-18) und an der New School for Social Research in New York (1918-27); Begründer des Institutionalismus, bekannt auch durch seine Analyse externer Konsumeffekte (Veblen-Effekt). In seinem Hauptwerk, »The theory of the leisure class« (1899; deutsch »Theorie der feinen Leute«), einer gesellschaftskritischen Analyse des Lebensstils der oberen Schichten, zeigte er, dass in modernen Gesellschaften »demonstrativer Konsum« der Symbolisierung von Reichtum dient.Weitere Werke: The theory of business enterprise (1904); The instinct of workmanship (1914); Imperial Germany and the industrial revolution (1915); The engineers and the price system (1921).
Universal-Lexikon. 2012.